Frühling
Frühling ... geballte Kraft, die sich in zarter Farbigkeit entlädt. Rosa - hellblau - lindgrün - türkis, wild durcheinander wirbelnd. Chaotische ungeordnete Strukturen einerseits, fest umrissene zwiebelförmige Gestalt andererseits, und leicht flatternd zwischen Form und Ungeformten ein Schmetterling ... Wandlung - Entstehung - Frühling.Sommer
Sommerhitze und Suche nach dem kühlen Schatten. Gelbe Sonnenblitze zwischen erfrischendem Grün. Tanz unter Fliederbüschen oder tanzen hier Fliederbüsche mit schattigem Grün?Herbst
Blauer Himmel, rotes Glühen, ein wilder Tanz. Sich aufplusternd und schon verglühend. Flucht nach vorne - gebremst. Herbst. Fliehend in blauen Schuhen, mit rotblonden Haaren im Feuerkleid.Winter
Und er schreitet mächtig voran - unerbittlich, eisesblau mit Wucht. Verbreitet Winterkälte. Eiskristalle gefrieren nadelscharf. Machtlos dagegen das fahlgelbe Sonnenlicht.Fischreiher
Kraniche knallrot und pink schreiten als Paar durch das Grün. Steif wächst das Schilfrohr empor. Lang gestreckt sind Schnabel und Beine. Schneller rhythmischer Wechsel von Grün und Rot, von Vogel und Schilf, Kranich und Rohr.Schwertlilien im Abendlicht
Lilafarbene Schwertlilien erblühen vor abend-dämmrigem Himmel. Hier ein fertiges Blumengesicht, dort ein Wachsen und Schieben, ein Suchen nach der Blütenform, oder schon ein Vergehen? Blätter sind hart und spitz wie gezückte Degen. Violette Lichtblitze auf blankem Blättergrün. Kampf und Tod. Entstehen und Verblühen. Dynamik von Farbe und Form.Haus in den Dünen
Gelber sonnenwarmer Nordseestrand. Heckenrosen verbreiten Duft und ziehen rosafarbene Schleier hinter sich her. In der Ferne ein reetgedecktes Haus. Starke Meeresbrise durchwühlt den Himmel und treibt den Dünensand wild vor sich her.In sich versunken
In sich versunken, gerundet und abgeschottet. Angewinkeltes Knie. Kopf auf angewinkelte Arme gestützt. In sich ruhend, innehaltend. Traurig - Warum? Nachdenklich - Worüber? Machtlos gegen das Außen und den Kampf im Innern. Einigeln und stark sein. Nur nicht zu lange baden in bittersüßer Melancholie, im lilafarbenen Alles und Nichts. Die Welt ist wie sie ist.