Pigmentbilder

Portraits / Hermen


Was ist eine Herme?

Eine Herme ist ein Kopfbildnis, das sich auf einer viereckigen Basis befindet. Sie diente meist als Kultobjekt. Oft stand sie als Wegzeichen an Kreuzungen. Bereits im 5. Jahrhundert erschienen neben Hermes, dem Gott mit den geflügelten Sandalen, auch andere Götter in dieser Form. Neben der kultischen Verwendung dienten Portraitköpfe auf Sockeln als Gegenstand öffentlicher Darstellung und Repräsentation. In der Antike existierten Hermen unter anderem auch von Philosophen und Dichtern.


Warum male ich Portraits als Hermen?

Ich male Hermen bewusst als Gegenpol zu den jetzt aktuellen Selfies. Ein Selfie dient zur Selbstvergewisserung eines flüchtigen Moments . Es ist ein kleiner zufällig fixierter Punkt auf einem Zeitstrahl. Ein beliebiger Punkt auf der „Lifeline“, nichts mehr und nichts weniger.

Eine Herme ist in Stein geschlagen und in einem langen und mühsamen Arbeitsprozess entstanden. Die von mir gemalten Portraits wiederum sind imaginierte Abbilder von diesen steinernen, den Augenblick überdauernden Hermen. Vage Erinnerungen und wehmütige Sehnsucht an eine das über das Momentane hinausgehende Vertiefung…..

Inspirationsquelle für die Portraits war eine Ausstellung von Portraitköpfen in Florenz.


Betrachtung ...